Beim seitenalternierenden Training handelt es sich um ein umfassend untersuchtes Trainingssystem, das dazu dient, hocheffektiv Muskulatur aufzubauen, die Koordination zu verbessern, Muskulatur zu lockern, den Beckenboden und die Rückenmuskulatur zu kräftigen. Diese Form des Trainings können auch stark beeinträchtigte Schmerzpatienten ohne Probleme absolvieren.

Das Grundprinzip ist einfach: Der Patient steht auf einer Wippe, die sich mit einer Frequenz zwischen 1 und 20 Mal in der Sekunde auf- und abwärts bewegt. Die Bewegungshöhe ist gering und beträgt maximal 1 cm. Wer trotzdem unsicher ist, kann sich zusätzlich an einem breiten Haltebügel festhalten. Das Wellengang Therapiegerät ist zusätzlich mit Seilzügen ausgestattet, so dass auch der Oberkörperbereich effektiv trainiert werden kann. Der Trainingseffekt wird dadurch erzielt, dass der Patient die Bewegungen der Wippe automatisch auszugleichen versucht. So kommt es zu einem rhythmischen Wechsel von Anspannung und Entspannung (Kontraktur) der Muskulatur.

Je nach eingestellter Frequenz werden in der Muskulatur sogenannte „Dehnreflexe“ in langsamer oder rascher Folge ausgelöst. Solche Dehnreflexe löst der Arzt beispielsweise mit dem Reflexhammer aus. Sie werden aus dem Rückenmark heraus gesteuert und unterliegen nicht unserer willentlichen Steuerung. Somit handelt es sich bei diesem Training um eine grundsätzlich andere Form der Belastung als bei klassischen Trainingsmaßnahmen.
Die Wirkung ist frappierend: Bei einem Training von einer Minute bei 20 Herz (also 20 Schwingungen in der Sekunde) ziehen sich die Muskeln 1200 Mal in dieser Minute zusammen und entspannen sich erneut. Bei einem 5-Minuten Training werden 6000 Zyklen absolviert. So kann man bei dieser Frequenz bereits nach knapp 11 Minuten 11000 Schritte, eine häufig empfohlene Schrittanzahl für jeden von uns im Alltag, zurücklegen. Solche Zahlen sind bei einem normalen Training im Fitness-Studio nur in einem etwa einstündigen Training zu erreichen.

Das Wellengang-Training eignet sich auch für Patienten, die lange – z.B. aufgrund von Schmerzen – nicht mehr körperlich trainieren konnten. Im Gegensatz zum Sport im Fitness-Studio ist das Training kaum belastend und kann auch von Menschen mit sehr geringer Leistungsfähigkeit durchgeführt werden. Besonders eignet sich dieses Training auch für Patienten mit Fibromyalgie Syndrom, chronischen Rückenschmerzen oder Verspannungen. Weitere Einsatzgebiete sind die Behandlung und Vorbeugung der Osteoporose und die Sturzprophylaxe.